Check-in-Fragen für Meetings
Viele (Online-)Meetings beginnen direkt mit der Tagesordnung, d.h. mit fachlichen Inhalten. Und nach dem letzten Tagesordnungspunkt gehen alle wieder auseinander. Damit bleiben wichtige Chancen ungenutzt, sich als Team wahrzunehmen und ein Wir-Gefühl aufzubauen. Eine einfache Möglichkeit, jeden einzelnen Menschen und das Team als Ganzes erlebbar zu machen, bieten Ankommensrunden (Check-ins), welche zudem eine Vielzahl von weiteren Funktionen erfüllen:
- Es gibt allen Teilnehmenden des Meetings Zeit, in der Runde anzukommen. Wenn man alternativ sofort ins Thema einsteigt, ist man nicht selten noch mehrere Minuten gedanklich bei den Themen, die einen vorher beschäftigt haben.
- Alle sind sichtbar/hörbar geworden. „Alle Stimmen zum Klingen bringen.“
- Alle erfahren voneinander, wie es den anderen geht.
- Man erfährt etwas (Neues) voneinander
- Alle werden durch einen ersten Redebeitrag aktiviert.
- Stimmungslenkung (z.B. durch Suggestivfragen)
- Führungskraft zeigt Interesse an Menschen
- Die Führungskraft bekommt ein erstes Gefühl für die Anwesenden und kann gegebenenfalls im Nachgang des Meetings noch einmal im bilateralen Austausch fragen, wie es jemandem geht.
Check-in-Fragen, um zu erfahren, wie es jemandem gerade geht
- Wie ist Dein Energielevel gerade auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch)?
- Wie ist Deine Stimmung gerade auf einer Skala von 1-10?
- Wie war Dein Morgen/Tag/Woche bisher?
- Was hast Du heute schon erlebt?
- Was war das Beste an diesem Morgen? (Suggestivfrage, um die Stimmung positiv zu beeinflussen)
- Wie geht´s heute Morgen?
- Eben noch […] jetzt hier im Meeting. (Satz ergänzen, z.B. eine Kleinigkeit gegessen, Emails beantwortet, Wäsche gemacht)
- Wie bin ich gerade hier? (max. 2 Eigenschaftswörter): Ruhig, entspannt, zentriert, wach, klar, angespannt, abgelenkt, hippelig, irritiert, nervös, nachdenklich, traurig, müde, geschafft, neugierig, freudig, erwartungsvoll
Check-in-Fragen, um sich besser kennenzulernen
- Wenn Du mit jemandem den Job tauschen könntest, wer wäre das?
- Wo wurdest Du geboren?
- Welches Hobby hast Du früher mal gehabt, von dem nur wenige hier wissen?
- Was machst Du am liebsten in Deiner Freizeit?
- Was würdest Du deutlich mehr machen, wenn Du die Zeit dafür hättest?
- Welches Buch kannst Du empfehlen?
- Wenn Du zu einer anderen Zeit leben könntest, wann wäre das und warum?
- Was war Dein schönster Urlaub?
- Was war das beste Essen, das Du jemals auf Reisen gegessen hast?
- Berge oder Meer?
- Wenn es Dir leicht fallen würde, noch eine andere Sprache zu lernen, welche wäre das?
Check-ins, um mit Spaß ins Meeting zu starten
- Du hast 60 Sekunden Zeit: Kleide Dich, wie wenn Du eine Bank überfallen würdest. Los geht’s!
- Gibt es seltsame oder witzige Traditionen in Deiner Familie?
- Was ist der schlechteste Film, den Du je gesehen hast?
- Wofür konntest Du Dich als Teenager begeistern, was bei heutigen Teenagern nur noch Augenrollen oder Fragezeichen auslöst?
- Hattest Du schon einmal eine richtig schlechte Frisur?
- Wenn Du heute 10.000 Euro geschenkt bekämst – was würdest Du Dir damit gönnen? (Es darf nichts „Sinnvolles“ sein!)
Diese alberne Art, in ein Meeting zu starten, trägt besonders gut dazu bei, die psychologische Sicherheit in der Runde zu erhöhen, weil man sich mit allen zusammen zum Affen macht. Gleichzeitig ist das mentale Reset so garantiert gelungen: was auch immer man vorher im Kopf hatte, nach den Check-ins ist das bestimmt vergessen und man kann sich gedanklich auf das Meeting einlassen.
Weiterhin wird bei lustigen Einstiegen der Kind-Ich-Zustand aktiviert, eine perfekte Grundlage für maximale Kreativität.
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